Unser Besuch im OCM Oldenburger Computer Museum e.V.

Ich hatte vor, dieses Wochenende das fantastische (Hör)Buch Extraleben zu besprechen, doch muss das aus aktuellem Anlass verschieben. Zu gern blicke ich in der Zeit zurück, da unsere Zeit doch als die goldene Arcade Zeit war: C64, Amiga, DFÜ, Williams Flipper und Cola-Bier im „Point“ von Speyer füllte uns gänzlich aus. Ich war zu dieser Zeit Mitglied im SMCC und späteren Computer Club Römerberg e.V. – einem Computerclub, der weit über „Treffen“ hinausging und das Verhältnis Mensch & Maschine nur noch weiter vertiefte.

Sounds like a Bard´s Tale

Als ich in den Norden Deutschlands zog, glaubte ich etwas Magie zurückgelassen zu haben. Man tröstet sich damit, dass jede Zeit durch eigene Erlebnisse gekrönt wird und es heute dort auch nicht mehr so ist, wie man fühlt und sich erinnert.

Dank Felix Rasche von der Band Annie Soulshine, die in unserem Wohnzimmer erst vor kurzem ein super Wohnzimmerkonzert gegeben haben, erfuhr ich von der Existenz eines Computermuseums in Oldenburg.

Ein Atari Vcs2600 im 70er Jahre Wohnzimmer
Ein Atari Vcs2600 im 70er Jahre Wohnzimmer

Da ich mich selbst als ziemlich Retro einstufe, war ich schon ein Fan, ehe ich die Location des OCMs besucht habe. Und heute hat es endlich geklappt! Meine Frau ist mit Ihrer Freundin nach Köln zur Harry Potter Ausstellung gefahren und ich nahm unser Töchterlein mit auf eine unglaubliche Zeitreise in die 80er und 90er Jahre, für die ich dem Computermuseum Oldenburg und ganz speziell Marvin de Buhr danken möchte. Schaut euch mal den kleinen Film an, den ich hier aufgenommen hab um meinen Freunden (und vielleicht auch Dir) den Besuch des Museums so schmackhaft wie möglich zu machen :-)


Herrlich schlechte Luft (das ist keine Kritik ;) die gefüllt ist von Träumen und Erinnerungen. Wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, das wäre sicher ein tolles Ehrenamt. Das OCM-Arcade Event erlaubte es die ganzen alten und mit viel Mühe wieder flottgemachten Cabs wieder lebendig zu erleben. Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen – nur erinnere ich mich nicht daran, dass früher meine Hände am Stick so ins Schwitzen gerieten …

Flipperautomaten im Oldenburger Computer Museum
Flipperautomaten im Oldenburger Computer Museum

Arcade Abenteuer der 80er Jahre im OCM

Seit dem Umzug in die neue Location Bahnhofsplatz 10 (4.OG) in Oldenburg warten auf 600 m² mehr als 40 klassische Spielautomaten und Flipper auf Besucher, die sich trauen den Joystick oder die Tasten nochmal in die Finger zu nehmen. Ich kann es jedem nur raten – sonst weiß man gar nicht, warum man inzwischen graue Haare hat! Für mich war es ein unglaubliches Gefühl, das kein Emulator schenken kann (welche man dort auch keinesfalls erwähnen sollte :)

Der legen... warte .. däre PuckMan Automat
Der legen… warte .. däre PuckMan Automat

Einige der Spielautomaten stehen auch zum Verkauf, hier ruhig mal jemanden ansprechen, da die Leute gute Kontakte in die Szene haben und auch gerne mit Interessenten über die Maschinen sprechen, vielleicht ja die ideale Möglichkeit Kontakte zu knüpfen oder sich selbst eine solche Maschine fürs Wohnzimmer zu sichern.

Ehrfürchtig versucht mir Marvin zu erzählen, was er über die Geräte weiß – ich musste mich wundern: Er war erst 15 Jahren und doch gar nicht „dabei“!? Aber ich freue mich, dass er sich so sehr für die alten Zeiten engagiert und versucht diese Kultur für die Nachwelt zu konservieren. So erlebte ich im Museumsteil eine persönlichen Führung von Gerät zu Gerät.

Hier ein PET, da ein Apple2e und um die Ecke ein Schneider CPC, C64 und Amiga – wow, Erinnerungen überfluteten mich und ich fange an zu Schwitzen. Viele längst vergessene Erlebnisse kommen wieder hoch. Der Spectrum Mittwochs Treff bei Blue Elephant, der ZX81 den ich noch aus Grellners Mathematik Naturwissenschaften Unterricht kenne, Rainer Schimpf´s CPC bei den wir bei einigen Versuchen fast gelyncht hatten und wofür uns sein Vater am liebsten auch umgebracht hätte, die Besuche im „City“ in Speyer wo das Leben rund um die Automaten wie in einer echten Arcade pulsierte … die umfangreichste Quelle, neben Freibad und EZA. Achja, der EZA war ja das Einkaufszentrum (für alle = EZA), das in der Getränkehalle DonkeyKong und einen anderen Automaten beherbergte – heute unvorstellbar, damals für mich der einzige Grund mit den Eltern einkaufen zu gehen. Alles in allem glich mein Kopf einer Bomberman Spielfläche – jeder vergessene Moment kam mit einer Explosion wieder und setzte weitere frei, die ich eigentlich vergessen hatte. Vielleicht ja auch ein paar alte Geschichten, die ich vielleicht hier noch erzählen sollte?

Apple2e mit iPhone "Datasette"
Apple2e mit iPhone „Datasette“ muss man hier echt mal erleben – clever, die alten Bänder zu digitalisieren

Leute, Retrogamer und alle, die sich früher immer einen DeLorean kaufen wollten: Ihr solltet unbedingt das Oldenburger Computermuseum beehren. Die Leute dort machen eine tolle Arbeit, um den gemeinnützigen Verein zu führen und die Erinnerungen am Leben zu erhalten. Jeden Dienstag von 18 bis 21 Uhr ist hier geöffnet. Es sind auch für Unternehmen, Gruppen und spezielle Events eigene Führungen und Termine möglich – hier muss man sich einfach mal melden, eine Lösung kann dann besprochen werden.
Die Adresse des Vereins:
Oldenburger Computer-Museum e.V.
Bahnhofsplatz 10 – Eingang B
266122 Oldenburg
info at computermuseum-oldenburg.de

http://www.computermuseum-oldenburg.de

Kommt zahlreich und tragt es bitte weiter, ich werde sicherlich bald wieder hereinschauen, wenn es wieder eine persönliche Führung oder ein Event gibt, deren Webseite informiert darüber ebenfalls :-D Das OCM, wie sich das Oldenburger Computermuseum abkürzt, feiert übrigens am 21.11. Geburtstag: Es darf gespielt, programmiert und sogar getanzt werden!!!
PS: Ich habe jetzt doch noch einige Bilder aus dem Blog genommen, um euch die Vorfreude nicht zu nehmen – ich denke, ich zeige schon mehr als ich sollte :-) Also, fahr mal hin!

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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